Wittlich/Morbach. In den Altenheimen der Region gilt es nun, die Hauptrisikogruppe vor einer Infektion zu schützen. Außer in Ernstfällen ist Besuch deshalb nicht mehr erlaubt.
Was können wir dazu beitragen, dass besonders die Risikogruppen geschützt werden? Auch, wenn besonders die jüngere Generation nicht unbedingt gravierende Folgen von einer Ansteckung tragen würde, bleibt trotzdem die Frage, wie gut man damit leben könnte, jemanden in der Risikogruppe angesteckt zu haben.
Zurzeit gibt es niemanden, der nicht von den Auswirkungen des Coronavirus betroffen ist, da erhebliche Teile des öffentlichen Lebens eingeschränkt worden sind. Besonders drastisch sieht das aber in Pflege- und Seniorenheimen aus, denn die Bewohner zählen automatisch zu der größten Risikogruppe. Somit stehen die Residenzen momentan vor der großen Herausforderung die Bewohner und auch das Personal bestmöglich zu schützen.
Wittlich
Mit strikten Maßnahmen geht die Creatio-Gruppe in ihren vier Seniorenresidenzen vor. Eine davon steht in St. Paul in Wittlich: Schon vor drei Wochen wurden dort die ersten Maßnahmen in Form von Informationsanschreiben an alle Angehörigen und Mitarbeiter verbreitet. Darin wurde besonders auf die Hygienevorschriften geachtet, erklärt Geschäftsführer Eric Schmitt. Vor nun zwei Wochen habe man die Maßnahmen dann aber nochmal verschärfen müssen. Seitdem sind gar keine Besuche mehr erlaubt. Schmitt: „Nur noch in sehr begrenzten Ausnahmefällen ist jetzt Besuch möglich, um die Pflegebedürftigen nach Kräften zu schützen.“
Das Personal sei jedenfalls bestmöglich auf all das vorbereitet, sagt Schmitt, was da mit der Epidemie auf die Pflegeheime zukommen könne. Schon vor mehreren Wochen sei das Personal zu den Themen Handhygiene und Schutzausrüstung eingängig geschult worden. Darüber hinaus sei der schlimmste Fall, dass ein Bewohner des Pflegeheims mit dem Virus infiziert sei, durchgespielt worden, sagt Schmitt.
Jedoch konnte auch die beste Vorbereitung nicht verhindern, dass alle internen Veranstaltungen, wie beispielsweise Lesungen oder Gottesdienste, abgesagt werden mussten. Das Ansteckungsrisiko sei auch zu groß, wenn von außerhalb jemand für die Veranstaltung ins Pflegeheim kommen würde.
Auch intern sei der Personalverkehr so weit wie möglich eingeschränkt worden, so dass jegliche Ansteckungsgefahr so gut es geht verhindert werden könnte. Die Herausforderung jetzt sei, die Betreuung der Bewohner zu verstärken, da diese durch die Besuchersperre weniger sozialen Kontakt hätten.
Schmitt hofft, dass die Angehörigen Verständnis dafür haben, dass die Türen leider geschlossen werden mussten. „Das Wichtigste ist die Gesundheit der Bewohner und wir haben im Rahmen unserer Möglichkeit alles zur Vorbereitung gemacht“.
Morbach
Ähnlich sieht es bei der Marienhaus Unternehmensgruppe aus. Auch das Marienhaus Seniorenzentrum St. Anna in Morbach musste vor einer Woche das Besuchsverbot aussprechen, um Bewohner und das Personal zu schützen. Besuch sei momentan nur in Ausnahmefällen gestattet, erzählt Heribert Frieling von der Unternehmensgruppe. Beispielsweise, wenn sich der Zustand eines Bewohners dramatisch verändern würde, könnte in sehr engem Rahmen Besuch empfangen werden.
Bisher sei diese Beschränkung von den Angehörigen verstanden worden. Trotzdem könne man es den noch mobilen Bewohnern nicht verbieten, sich zum Beispiel auf dem Parkplatz mit ihrer Familie zu treffen, sagt Frieling. Es bleibe somit nicht viel mehr übrig, als an das Verständnis aller Beteiligten zu appellieren, um die Situation so schnell wie möglich in den Griff zu bekommen.
Generell seien sie aber so gut es geht vorbereitet. „Die Hygieneregelungen in Seniorenzentren sind generell schon sehr strikt. Das sind zurzeit eigentlich die normalen Vorsichtsmaßnahmen in ganz besonders hohem Maße“, so Frieling. Auch hier wurden alle Veranstaltungen und Angebote für die Bewohner abgesagt um größere Ansammlungen von Menschen zu vermeiden.
Quelle: 23. März 2020, Trierischer Volksfreund, Angelina Burch
Foto: Lothar Franz
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