Betriebe der regionalen Land- und Forstwirtschaft sowie der Sägeindustrie liefern Biomasse zur energetischen Nutzung in die Energielandschaft Morbach.
Die Gemeinde Morbach hat nicht nur ein hohes Wind- und Sonnenpotential, auch Biomasse ist in der Region reichlich verfügbar.
Schon zu Beginn der Planungen zur „Morbacher Energielandschaft“ im Jahre 2001/2002 wurde seitens der Verwaltung und unter Beratung durch das IfaS-Institut am Umwelt-Campus Birkenfeld angedacht, neben Wind und Sonne auch die Biomasse hier energetisch zu nutzen.
So befindet sich in der Energielandschaft eine Biogasanlage, die ausschließlich mit nachwachsenden Rohstoffen aus der regionalen Landwirtschaft betrieben wird. Sie hat eine Leistung von 500 kw elektrisch und 700 kw thermisch und produziert im Jahr etwa 3,8 Millionen kwh Strom und 5 Millionen kwh Wärme. Der elektrische Strom wird ins Stromnetz eingeleitet, die überschüssige Wärme wird zu 100% in einer nahen Holzpelletproduktionsanlage genutzt, die seit 2007 in Betrieb ist.
Landwirte aus der Region beliefern die Biogasanlage in der Energielandschaft mit Rohstoffen – etwa 7.000 to Rindergülle/a sowie 10.000 to Silage, die sich aus etwa 50% Mais, 10% Gras und 40% Getreidepflanzen (Triticale – eine Kreuzung aus Weizen und Roggen) zusammensetzt. Hinzu kommt die Pflanze „Durchwachsene Silphie“ (Silphium perfoliatum), die seit 2011 mit großem Erfolg als Ersatzpflanze für Mais in der Energielandschaft Morbach getestet wird.
In den Fermentern herrschen etwa 40 C° Temperatur sowie anaerobe Verhältnisse (kein Sauerstoff). Unter diesen Bedingungen zersetzen Methanbakterien das Material. Dabei wird ein Gas frei, welches etwa 50% Methananteil hat. Dieses Gas treibt Motoren in einem Blockheizkraftwerk an. Diese produzieren den Strom und die Wärme. Bei der Verbrennung des Gases im Motorraum wird nur so viel CO2 frei, wie die Pflanzen vorher aufgenommen haben. Da auf den Anbauflächen wieder neu bewirtschaftet wird, nehmen die nachwachsenden Pflanzen dieses CO2 wieder auf, so dass ein CO2-Kreislauf entsteht (CO2-neutrale Energie).
Die Gärreste werden vom den Landwirten als hochwertiger Dünger auf den Feldern ausgebracht. So entsteht ein Stoffkreislauf. Dies löst das Entsorgungsproblem, spart den Landwirten Geld, zudem riechen diese Gärreste deutlich weniger als die Gülle, was auch den Anwohnern zu Gute kommt.
Die Biogasanlage produziert CO2-neutral Strom und Wärme. Während der Strom ins Netz eingespeist wird, nutzt die Pelletproduktion die Wärme der Biogasanlage zur notwendigen Holztrocknung.
So bekommt die Biogasanlage die Abwärme vergütet, die Holzpelletproduktion kann diese wiederum günstig einkaufen. Die im Pelletwerk zusätzlich benötigte Wärmeenergie wird über einen Holzhackschnitzelheizung bereitgestellt. Auch das Restholz einer in der Energielandschaft angesiedelten Blockhausfirma und einer Naturmöbelschreinerei wird vor Ort energetisch genutzt.
Durch diese optimale Nutzung hat der Endkunde nicht nur die Möglichkeit, sein Eigenheim CO2-neutral mit Holzpellets zu heizen, auch die Herstellung der Pellets erfolgt in Morbach weitgehend CO2-neutral.
Weitere Möglichkeiten der Biomassenutzung sind für die Energielandschaft Morbach in konkreter Planung.
Gemeindeverwaltung Morbach
Michael Grehl
Bahnhofstraße 19
54497 Morbach
Tel.: +49 (0) 6533/71-317
Fax: +49 (0) 6533/95997-317
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