Die Morbacher Brandschützer haben an ihrem alten Domizil in der Birkenfelder Straße den Ernstfall geprobt. Auch der Nachwuchs ist schon mit großem Eifer dabei.
Mit 84 Einsätzen liegt ein anstrengendes Jahr hinter der Morbacher Feuerwehr. Und jetzt das: Rauch steigt vom Dach des historischen Spritzenhauses in der Birkenfelder Straße auf. Schreiende Kinder rufen an den Fenstern um Hilfe. Zum Glück ist dieses Szenario aber nur die Ausgangslage für die Jahresabschlussübung.Nutzer des Gebäudes ist heute eine Jugendhilfeeinrichtung, die selbst die Wehr um eine Übung gebeten hat. Nach wenigen Minuten mischt sich Sirenengeheul in die Hilferufe. Rund 30 Leute aus der Nachbarschaft kommen zusammen und schauen sich das Spektakel an, das auch per Lautsprecher kommentiert wird.
Der stellvertretende Wehrleiter Achim Künzer übernimmt die Einsatzleitung mit 30 Aktiven und 15 Nachwuchsrettern aus der Jugendwehr. Binnen Minuten ist das mächtige Teleskopmastfahrzeug in Stellung gebracht um die Kinder von den Fenstern weg ins Freie zu retten.
Derweil baut die Jugendwehr eigenständig einen Löschangriff auf. Schnell heißt es: Wasser marsch. Nur der schwere Atemschutz sind hierbei selbst gebastelte Attrappen, denn die Originale wären für die Jugendlichen viel zu schwer.
Wehrführer Oliver Marx erklärt: „Solche Übungen sind nicht nur für die Feuerwehr wichtig. Auch die Bewohner solcher Gebäude haben den Ernstfall dann schon geübt und reagieren routinierter.“ Der Bau sei ja brandschutztechnisch abgenommen und vorbildlich mit Feuerlöschern und Fluchtwegeausschilderung ausgestattet.
„Das ist bei all unseren öffentlichen Gebäuden wie den Kindertagesstätten, dem Altenheim oder Schulen der Fall, und überall hat unsere Feuerwehr schon mal geübt“, betont Bürgermeister Andreas Hackethal. Der Ablauf sei sehr professionell, und der Nachwuchs werde von Beginn an mit eingebunden.
„Die Übung würde im Ernstfall genau so ablaufen“, sagt Oliver Marx. Doch alle technische Ausrüstung und Spezialfahrzeuge seien nur so gut, wie die Menschen, die sie bedienen. Deshalb sei das Üben so wichtig, denn binnen acht Minuten muss die Feuerwehr ihre Hilfe am Einsatzort wirksam eingeleitet haben. So lautet die gesetzliche Vorschrift.
„Es ist ein beruhigendes Gefühl, dass die Helfer im Ernstfall so gut arbeiten können“, sagt die Betreuerin der jugendlichen Hausbewohner, Adi Laux.
Wer noch mehr wissen will: Auf www.feuerwehr-morbach.de wird eine ausführliche „Manöverkritik“ veröffentlicht.
Wer sich in der Feuerwehr engagieren will, kann das über diese Seite tun oder per Telefon, 0160/ 90547613 Kontakt mit Wehrführer Oliver Marx aufnehmen. Ansprechpartner für den Nachwuchs ist der Jugendfeuerwehrwart Sebastian Gorges, Telefon 06533/71-407. Auch Bürgermeister Andreas Hackethal hilft bei allen Fragen zur Feuerwehr weiter.
Quelle: 29. Oktober 2018, Trierischer Volksfreund, Herbert Thormeyer
Foto: Herbert Thormeyer
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