Das Hunsrückhaus geht mit der neu eröffneten Dauerausstellung einen weiteren Schritt in Richtung Tor des Nationalparks.
Großer Bahnhof im Hunsrückhaus am Erbeskopf: Dort ist am Sonntag im Beisein der rheinland-pfälzischen Umweltministerin Ulrike Höfken und Helga May-Didion vom saarländischen Umweltministerium sowie 250 weiteren geladenen Gästen die neue Dauerausstellung eröffnet worden. Diese widmet sich dem 2015 gegründeten Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Das Hunsrückhaus ist damit das erste von drei Einrichtungen, das umgebaut wurde und die zusammen mit dem Keltenpark im saarländischen Otzenhausen und der Wildenburg bei Kempfeld künftig als Nationalparktor dienen sollen.
Höfken war nach einer Begehung der Dauerausstellung begeistert: „Die Dauerausstellung ist super und besser, als ich es mir vorgestellt habe.“ Die neue, multimedial geprägte Ebene unterscheidet sich maßgeblich von der Dauerausstellung, die vorher in den Räumen vorzufinden war.
Beim Betreten der komplett abgedunkelten Räume kommen die Besucher zuerst in einen Vorraum, in dem sie mittels einer Fotoshow auf mehreren Bildschirmen auf die Idee des Nationalparks vorbereitet werden. Im Hauptraum werden sie selbst Teil der 300 Quadratmeter großen Ausstellung.
Dafür sorgen die indirekt beleuchteten Gazestoffe an den Wänden, die Baumsilhouetten darstellen und deren Wirkung durch Spiegel verstärkt wird. Beim Eintritt noch nicht zu sehen sind die Eingänge zu den vier Kuben, in denen verschiedene Szenerien und Lebensräume des Nationalparks wie Buchenwälder und Moore dargestellt werden. „Die Dinge sind versteckt und wollen von den Betrachtern entdeckt werden, wie in der Natur auch“, erklärt Friedo Meger, Geschäftsführer der Hamburger Agentur Kunstraum, die das Konzept entworfen hat.
Hinzu kommen mehrere interaktive Schaukästen, mittels derer der Nationalpark und seine Lebewesen den Besuchern optisch und akustisch nähergebracht werden. Der Morbacher Bürgermeister Andreas Hackethal stellte als Stellvertretender Vorsitzender des Zweckverbandes Erbeskopf die neue Ausstellung und die Funktion des Hunsrückhauses für den Nationalpark heraus: „Die Faszination Erbeskopf und die Faszination Hunsrück sind Grundlagen dafür, was hier geschaffen worden ist.“
Der Erbeskopf werde als Tor zum Nationalpark anerkannt und erfahre eine wunderbare Weiterentwicklung. Das eröffne Verbindungen zu den Institutionen wie Live-Soziale Chancen, die den Kletterpark am Erbeskopf betreibt, und den Touristikern der Region. Das Land habe großes Interesse gezeigt, das Hunsrückhaus zu übernehmen, sagte Hackethal. „Das wäre ein Ritterschlag“, sagt er. Die neue Ausstellung sei „ein Zeichen, dass Sie ein Signal setzen“, sagte Hackethal in Richtung der Ministerin.
„Wir haben das Schutzgebiet installiert, weil wir etwas für den Schutz unserer Natur machen wollen“, sagte Höfken und verweist auf den Klimawandel sowie auf den aufkommenden Nationalismus und Populismus, die zu Egoismus führten. „Die Länder halten an Gewohnheiten fest“, sagte sie. Dabei sei es wichtig, dass der Wald erhalten bleibe. In Rheinland-Pfalz speichere dieser ein Viertel der CO2-Emmissionen. Die Entwicklung des Nationalparks gehe „langsam, aber konsequent“ voran, sagt Höfken.
Friedo Meger von der Agentur Kunstraum stellte noch einmal das Besondere des Nationalparks heraus. „Es ist das erste Mal seit Beginn der Menschheit, dass eine 100 Quadratkilometer große Fläche aus der menschlichen Nutzung herausgenommen wird“, sagte er. Das Ziel der Ausstellung sei es, „den Menschen die Angst vor der Wildnis zu nehmen.“
Quelle: 17. Dezember 2018, Trierischer Volksfreund, Christoph Strouvelle
Foto: Christoph Strouvelle
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