Wirtschaft

Alte Windräder gehen, neue kommen

27. November 2018

In der Morbacher Energielandschaft haben Arbeiten begonnen, bei denen die 14 bestehenden Windräder durch sieben höhere und leistungsfähigere ersetzt werden. Die Gesamtinvestition beträgt 55 Millionen Euro.

Aufmerksame Beobachter der Windräder in der Energielandschaft Morbach haben es schon bemerkt: Von den 14 Windanlagen, die 2002 dort aufgestellt worden sind, sind vier bereits verschwunden. Ein Zeichen, dass das Repowering in dem ehemaligen Militärgelände bereits begonnen hat. Dabei werden die 14 bisherigen 140 Meter hohen Anlagen von sieben Windrädern mit 230 Meter Höhe und einer Leistung von je 4,2 Megawatt ersetzt.

Vertreter der am Bau beteiligten Unternehmen sowie der Gemeinde Morbach haben bei einem symbolischen Spatenstich in der Energielandschaft den Beginn des Repowering gefeiert. „Das ist ein guter Tag für die Region“, sagt der Morbacher Bürgermeister Andreas Hackethal. Er betont die Bedeutung der Energielandschaft, die weltweit bekannt sei.

Mehr als 50.000 Besucher aus 116 Ländern habe man in den vergangenen Jahren in der Energielandschaft begrüßen können. „Sie kamen hierher, weil sie etwas lernen wollten“, sagt er. Für Erich Wust von Wust – Wind & Sonne Gmbh und Co KG ist die Energielandschaft ein lebendiges Beispiel für das Potenzial, das in der Windenergie steckt. Sein Unternehmen hat die Finanzierung der Anlagen mit einer Gesamtinvestition von 55 Millionen Euro übernommen.

Elf Millionen Euro stammen von 550 Bürgern, die als Kommanditisten Anteile an den sieben Windrädern, die in zwei Gesellschaften gegliedert worden sind, gezeichnet haben. Darin steckten viel „fränkische Euro“, sagt Wust, dessen Unternehmen dort seinen Sitz hat. „Ich habe den Eindruck, dass das echte Bürgermodell, das bei uns gelebt wird, hier noch unbekannt ist“, sagt er.

Michael Böhm vom Mainzer Unternehmen Wiwiconsult, das das Repowering geplant und entwickelt hat und die sieben Anlagen jetzt errichtet, hebt die schnelle Genehmigung durch die Behörden hervor. Deutschlandweit betrage der Zeitraum vom Einreichen der Unterlagen bis zur Genehmigung im Schnitt 600 Tage. In Morbach seien es 219 Tage gewesen. „Eine starke Leistung“, sagt er. Sein Mitarbeiter Dr. Jörn Parplies sagt, dass die Arbeiten für das Repowering schon im Februar 2018 mit Rodungsarbeiten begonnen haben, um Platz für die Stellflächen der Kräne zu schaffen. So richtig auf der Baustelle sei man seit August dieses Jahres. Die ersten beiden Fundamente für die neuen Windräder seien bereits fertig gestellt. Die ersten Turmteile sollen Ende Januar 2019 angeliefert werden, so dass die Montage bei geeigneten Wetterverhältnissen im Februar 2019 erfolgen kann. Bis Herbst 2019 soll die letzte Anlage ans Netz angeschlossen sein. Beim Rückbau der alten Anlagen werden die bisherigen Betonfundamente komplett zurückgebaut, sagt er. Das sei vertraglich so festgelegt, aber sehr ungewöhnlich. „Es gibt kaum Fälle, wo das gemacht wird“, sagt er. Meist würde ein Meter vom Beton abgetragen und die Fläche darüber wieder aufgefüllt und begrünt. Der Beton werde vor Ort zu Schotter zerkleinert und für den Bau der Kranstandflächen verwendet.

Quelle: 26. November 2018, Trierischer Volksfreund, Christoph Strouvelle
Foto: Christoph Strouvelle

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