Der hartherzige Vogt

Der hartherzige Vogt

Eine Sage rund um die Burg Hunolstein.

Der alte Vogt herrschte mit harter Hand in den Dörfern und Höfen rund um die Burg Hunolstein. „Blutsauger“ schimpften ihn die Leute, und das traf auch zu: Abgaben und Frondienste brachten immer neue Not in die kleinen Häuser und Hütten, und mancher Bauer geriet an den Bettelstab, wenn Krankheit und schlechte Erntejahre über ihn kamen. Doch der Vogt hatte ein Herz aus Stein, ihn kümmerte das wenig, er nahm den Leuten auch noch das letzte, lebte aber selbst in Saus und Braus und feierte mit seinen Burgmannen rauschende Feste.

Wieder einmal war es ein schlechtes Jahr gewesen, es hatte den ganzen Sommer fast nur geregnet, und Getreide und Heu waren auf den Feldern gefault. Das Vieh würde im Winter verhungern müssen. Da half nur notschlachten, damit wenigstens die Menschen überlebten. Aber ohne die Tiere war ihre Existenz bedroht.

Hennen Becker lag schon seit Monaten auf seinem Strohlager in dem kleinen Haus beim St.-Katharinen-Kreuz. Er litt große Schmerzen und konnte sich kaum mehr rühren – seit dem schweren Sturz mit dem Fuhrwerk auf dem steilen Weg hinunter ins Dhrontal. Die Tiere hatten den Wagen nicht mehr halten können, er war metertief in den Abgrund gestürzt. Erst Stunden später hatte ihn zufällig der Knappen Hans, sein Nachbar, gefunden. Die Kühe waren verendet, der Wagen zerschellt und er dem Tode naher als dem Leben. Und das alles war auf einer der vielen Fronfahrten für den Vogt passiert. Diesen kümmerte sein Schicksal nicht, im Gegenteil, er verlangte Abgaben und Frondienste wie zuvor. Hennens Frau Marie schaffte Tag und Nacht, der Nachbar half mit seinem Gespann aus – doch es konnte nicht mehr lange gutgehen.

Hennen Becker rang nach Luft, am Abend war es immer am schlimmsten. Da betrat die Marie die armselige Stube, todmüde von der unmenschlichen Arbeit. Doch heute hatte sie einen trotzigen Zug um die Mundwinkel. Sie sprach zu ihrem Mann: „Hennen, es geht nicht mehr. Wir haben kaum noch etwas zu essen, und ich schaffe es nicht allein. Der Vogt muss doch ein Erbarmen mit uns haben! Morgen gehe ich hinunter zum Burgtor und erwarte dort den Herrn. Er reitet immer um dieselbe Zeit mit seinen Leuten aus!“

Am nächsten Morgen verließ Marie früh ihre Hütte und machte sich auf den Weg zur Burg. Es war nur eine kurze Strecke, und sie hörte schon bald den Lärm aus der Oberburg. Dort machten sich die Burgmannen bereit zum Ausritt. Marie stellte sich an den dicken Turm, so konnte sie die Brücke gut sehen. Da ritt auch schon der Vogt heran, umgeben von einer Meute Jagdhunde. Als das Burgtor aufflog, wagte sich Marie ein paar Schritte vor, verzweifelt fiel sie auf die Knie und versperrte so dem heranreitenden Vogt den Weg. Der herrschte sie an: „Was willst du Alte? Was hast du hier zu suchen?“ „Herr!“ rief Marie voller Angst. „Habt Erbarmen mit uns, der Hennen ist todkrank, wir können nichts mehr zahlen!“ Da überkam den Vogt ein unmäßiger Zorn. Er schrie: „Mach den Weg frei, sonst hetze ich die Hunde auf dich!“ Und er gab seinem Pferd die Sporen, dass der Kies aufspritzte und Marie von den Hufen getroffen zu Boden gerissen wurde. Da reckte sie die schmerzenden Arme hoch, drohte mit den Fäusten und stieß böse Verwünschungen aus: „Gott möge Euch strafen Ihr hartherziger Mensch! Einen schrecklichen Tod sollt Ihr haben. Eure Seele soll in den Burgfelsen fahren und zu Stein erstarren! „

Es war kein Jahr vergangen, da lag der alte Vogt auf dem Sterbebett. Der duldete niemanden in seinen Gemächern, kein Priester wurde vorgelassen, nur seine Hunde waren um ihn. Da wurden die Menschen nachts durch gellende Schreie aufgestört, dass ihnen das Blut in den Adern erstarrte. Am anderen Morgen war der alte Vogt verschwunden, und niemand hat ihn jemals wieder gesehen.

Viele hundert Jahre sind inzwischen vergangen. Die Burg ist längst zerstört, und die Reste der Burgmauern erinnern auch an schlimme Zeiten. Nur der Burgfelsen erhebt sich wie eh und je stolz über dem Dhrontal. Und wer genau hinschaut, erkennt voller Staunen im Felsen die Züge einer menschlichen Gestalt: den versteinerten Vogt.

Der Felsen von Hunolstein

Ein imposantes Naturdenkmal unserer Heimat ist der Quarzitfelsen der Burgruine Hunol-stein. Er besteht aus reiner Kieselsäure und entstand wie der Hunsrückschiefer vor etwa 360 Millionen Jahren. Wegen seiner großen Härte verwitterte der Felsen im Gegensatz zu dem weicheren Schiefer des Hunsrücks nicht. Der Schiefer wurde teilweise abgetragen, der Quarzitfelsen blieb stehen. So überragt der Burgfelsen heute noch das Tal der Dhron.

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