Merscheid. Trotz schlechtem Wetters und Absagen vieler Tierhändler besuchten rund 8000 Besucher den Merscheider Markt.
Wetterfeste Geflügelzüchterin: Edeltraud Bröckelmann kam schon als Kind mit Onkel Georg zum Merscheider Markt.
„Wollen sie die Hühner legebereit?“, fragt Geflügelhändlerin Edeltraud Bröckelmann aus Delbrück bei Paderborn ihre Kunden. Für sie ist der Merscheider Markt wirklich eine Traditionsveranstaltung, denn: „Als Kind bin ich schon mit Onkel Georg hierher gefahren.“ Der Onkel ist inzwischen 81 Jahre alt und hat die gute Kundschaft in Merscheid an die Nichte „vererbt“.
Allerdings, so fügt sie hinzu, wären es bei gutem Wetter gut doppelt so viele gewesen. Wenn es regnet, kommen auch schon mal Absagen. „24 Tierhändler wollten kommen, die Hälfte hat abgesagt“, bedauert Marktleiter Markus Bohn. Ausgerechnet die größeren Tiere wie die Alpakas, Esel, Ponys und Schafe, die besonders bei den kleinen Marktbesuchern groß ankommen, waren nicht da. Dafür jede Menge Geflügel und einige Kaninchenrassen.
Unverdrossen boten die anderen Aussteller ihre Waren an, vom geflochtenen Teppichklopfer bis zum Nachtgeschirr.
Richtig rund ging’s am Eröffnungsabend. Die Draufgänger mit ihrem Hit „Cordula Grün“ und Midnight-Ladies mit „Heute bleiben die Betten leer“ begeisterten 1500 Fans im diesmal größeren Festzelt – ein Rekordbesuch. „Die Ladies sind schon zum neunten Mal dabei. Im nächsten Jahr feiern sie bei uns Jubiläum“, freut sich Bohn. Geschätzte 8000 Besucher waren es trotz sehr herbstlichem Wetter an den zwei Markttagen. 150 Helfer sorgten dafür, dass alles reibungslos funktionierte.
Die Sicherheits- und Hygieneauflagen werden immer strenger. „Wir sind vom Land verpflichtet, einen Tierarzt in Bereitschaft zu haben“, nennt der Marktleiter ein Beispiel. Es dürfen sich weder durch die Tiere noch durch mangelnde Hygiene in der Küche Keime oder Krankheiten verbreiten.
Davor müssen sich die Anbieter von Kohl, selbst gemachter Marmelade und allerlei Zierrat am Stand des Kindergartens nicht fürchten. „Vom Erlös kaufen wir wieder Spielsachen oder organisieren Ausflüge“, erklärt die Leiterin Christine Gerth.
Der Erlös geht an die Kita: Christine Gerth, Christian Friedrich und Saskia Lutz (von links) verkauften Gemüse, Marmelade und vieles andere von den Kindern Selbstgemachtes.
„Im vergangenen Jahr hat man von weitem schon die Gänse schnattern gehört“, ist Michaela Ames aus Osann-Monzelfeld etwas über die wenigen Tiere enttäuscht, die sie ihrem Mann und den drei Kindern unbedingt zeigen wollte. Vor dem Regen unter Plastikponchos geschützt, schlenderte die Familie trotzdem entspannt über den Markt, denn es gab ja auch vieles andere zu sehen.
Pferde kamen ja immerhin noch bei der Voltigiergruppe des TV Morbach zum Einsatz, die sich nichts aus dem Regen machte. „Wir zeigen nur Figuren im Schritttempo, bei Galopp könnte das Pferd rutschen und die Kinder gefährden“, erklärt Trainerin Bianca Wolf.
Mit Drechsler Nikolaus Kisser aus Hoppstädten-Weiersbach gab es auch eine Vorführung von altem Handwerk. Er fertigt Gegenstände für den täglichen Gebrauch: „Ich mache das gern, sonst stirbt das Handwerk noch aus.“
Quelle: 09. September 2019, Trierischer Volksfreund, Herbert Thormeyer
Fotos: Herbert Thormeyer
Suchen Sie Verfügbare Hotels, Pensionen & Ferienwohnungen für Ihren Lieblingstermin!