Gemeindewald

Naturschutz

Im Gemeindewald steht neben der Nutzung auch der Schutz des Waldes.

Biotopbäume und Totholz

Als Biotopbäume werden Bäume bezeichnet, die besondere Merkmale aufweisen, wie beispielsweise Spechthöhlen, Längsrisse, Faulstellen oder auffällige Wuchsformen. Sie bieten meist seltenen Tier- und Vogelarten Lebensraum und sind häufig an alten Buchen oder Eichen zu finden. Mit einem Wellenband markiert, sind sie dauerhaft zu erkennen und können somit dauerhaft erhalten werden.

Um den Waldflächen keine Nährstoffe zu entziehen, verbleiben zudem Kronenreste und Totholz im Wald. Anders als der Name vermuten lässt, bietet Totholz zudem Lebensraum für Insekten, Pilze und andere Lebewesen.

Biotopbaumkonzept

Seit 2020 sind besondere Markierungen an ausgewählten Biotopbäumen im Gemeindewald Morbach zu finden. Neben der landesweit einheitlichen Markierung mit einem aufgesprühten Wellenband werden diese im Gemeindeforst zusätzlich mit einer grünen Plakette mit fortlaufender Nummer versehen. Mit der Plakettennummer und den erfassten GPS-Koordinaten sind sie in einem Baumkataster hinterlegt und können so dauerhaft wieder aufgefunden werden.
Aufgrund ihrer ökologischen Wertigkeit können Biotopbäume als naturschutzfachlichen Ausgleich für Baumaßnahmen in der Gemeinde dienen. Zum Beispiel wurden in einem circa halben Hektar großen Waldstück in Bischofsdhron, rund 60 Biotopbäume ausgewählt, die als Ausgleich für die Repowering Maßnahme in der Morbacher Energielandschaft dienen. Dazu müssen diese unmissverständlich identifiziert werden können.
Anders als vielleicht angenommen bedeutet diese Markierung also nicht, dass der Baum gefällt werden soll, sondern dass er besonders schützenswert ist und erhalten werden soll.

Markierung_Baum_712x950
Biotopbaum_Anbringen_Plakette_712x950

Niederwald

Eine Besonderheit des Gemeindewaldes sind die zahlreichen Niederwaldflächen entlang des Dhrontals. Circa 350 ha sind dort mit Stockausschlag von Eiche und Hainbuche bewachsen.
Unter Niederwald versteht man eine historische Bewirtschaftungsform, die vor allem dazu diente Brennholz und Gerbrinde zu gewinnen. Die entstandenen Flächen mit niedrigem Bewuchs boten dem Rheinischen Haselhuhn (Tetrastes bonasia rhenana) optimale Lebensbedingungen. Mit der Aufgabe dieser Bewirtschaftungsform ist auch das Haselhuhn verschwunden und die regionale Population des Haselhuhns gilt derzeit als wahrscheinlich ausgestorben. Dennoch gibt es viele weitere Arten, die auf die lichten Strukturen der Niederwaldsäume angewiesen sind. Im Zuge der Ausgleichsmaßnahmen für die gemeindlichen Windkraftanlagen wurden mehrere Niederwaldflächen im Gemeindewald 2018 reaktiviert. Schon in den darauffolgenden Jahren zeigt sich eine vielfältige Vegetation auf den Säumen und die alten Stöcke sind wieder ausgetrieben.

Niederwaldsaum_2018_950x633
Niederwald_Stockausschlag_950x633
Niederwaldsaum_Folgevegetation_712x950
Niederwald_freigestellte_Felsstrukturen_712x950

Wildkatzen

Zahlreiche Wildkatzen streifen durch den Gemeindewald. Daher wurde das Revier Teil des Forschungsprojektes „Wildkatzen auf der Spur“. Dieses startete im Frühjahr 2018 in drei Untersuchungsgebieten im Hunsrück und Eifel. Für das Monitoring wurden Wildkatzen mit GPS-Halsbandsendern ausgestattet und die ausgesendeten Telemetriedaten erfasst. Die so gewonnenen Daten sollen Informationen über die potentiellen Störungen in Wildkatzenlebensräumen liefern.

Weitere Informationen über das Forschungsprojekt „Wildkatzen auf der Spur“ finden Sie auf der Homepage der Deutschen Wildtierstiftung.

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