Geht es nach dem Morbacher Gemeinderat, sollen sich künftig nahe der B 50 neu weitere Firmen ansiedeln können. Doch nicht jedes Gewerbe wird dort erlaubt sein.
Das Interessanteste am geplanten Gewerbegebiet Hinter Kreuz dürfte wohl die Lage sein: zwischen der B 269 zwischen Gonzerath und dem Blockhauskreisel. Wer dort künftig produziert, hat eine rasche Verbindung zur B 50 neu, die zusammen mit dem Hochmoselübergang für eine schnellere Anbindung an Seehäfen wie Rotterdam und das Rhein-Main-Gebiet sorgen soll.
Und die Planungen für das neue Gewerbegebiet kommen voran. Günter Beckermann vom Planungsbüro Isu in Kaiserslautern hat den Morbacher Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung informiert. So sind jetzt die Anregungen und Einwendungen von Behörden und Öffentlichkeit in die Pläne mit eingearbeitet. Die wichtigsten Änderungen: Die Erschließungsstraße des 13 Hektar großen Gewerbegebietes verläuft nicht mehr am Waldrand, sondern auf der gegenüberliegenden Seite. Von dort sollen die einzelnen Betriebe über Stichstraßen erreicht werden. Zudem sind auf der anderen Seite der B 269 Flächen hinzugekommen. Dort sollen jedoch keine Betriebe angesiedelt werden. Stattdessen sollen Rückhaltebecken angelegt werden.
Die Forstämter legen Wert darauf, dass der Mindestabstand der Bebauung zum Waldrand mit 30 Meter eingehalten werde, sagt Beckermann. Der Landesbetrieb Mobilität fordert einen Abstand von 20 Metern zur B 269, sagt er. Die Landwirtschaftskammer habe bemängelt, dass durch das neue Gewerbegebiet insgesamt 26 Hektar aus der landwirtschaftlichen Nutzung herausfallen. Jedoch ist das Gebiet im Flächennutzungsplan bereits als gewerbliche Baufläche dargestellt, sagt Beckermann. Nicht erlaubt werden im Gewerbegebiet Hinter Kreuz Tankstellen sowie Betriebe, in denen wassergefährdende Stoffe verwendet werden. Die naturschutzrechtlichen Aspekte seien mit der SGD Nord und der unteren Naturschutzbehörde, die beim Kreis angesiedelt ist, behandelt worden.
Ratsmitglied Brigitte Heintel von der SPD hat in der Diskussion die Frage gestellt, ob Einwände von Naturschutzorganisationen zu befürchten seien.
Was den Widerspruch Uwe Andrettas von den Grünen/Bündnis 90 herausgefordert hat. Bei dem neuen Gebiet werde viel Fläche versiegelt, sagt er. „Es ist wichtig, dass wir die Belange der Natur ernst nehmen“, sagt er. Doch seien die Planungen für das neue Gebiet in dieser Hinsicht „gut gemacht“. „Andere Kommunen sind über dieses Planungsstadium nicht hinausgekommen“, hat Bürgermeister Andreas Hackethal eingeworfen.
Doch bis sich die ersten Betriebe ansiedeln, ist es offensichtlich noch ein weiter Weg. Denn erst werden die Pläne erneut offengelegt, „danach können wir in die Werbung einsteigen“, sagt der Bürgermeister. Das Land zahle erst dann Zuschüsse, wenn für die Hälfte des neuen Gewerbegebietes echtes Interesse von ansiedlungswilligen Firmen vorliegt, sagt er.
Der Gonzerather Ortsbeirat hat den Plänen bereits zugestimmt, sagt der Gonzerather Ortsvorsteher Dietmar Thömmes. Denn durch die Straße, die ins neue Gewerbegebiet führt, sollen dann auch die bereits bestehenden Betriebe in Gonzerath angeschlossen werden. Dann würde der Ortskern vom gewerblichen Verkehr entlastet. Thömmes: „Die Leute fragen und warten darauf, dass die Pläne umgesetzt werden.“
Quelle: 09. Mai 2018, Trierischer Volksfreund, Christoph Strouvelle
Foto: Christoph Strouvelle
Suchen Sie Verfügbare Hotels, Pensionen & Ferienwohnungen für Ihren Lieblingstermin!