Tourismus

Hochmoselbrücke als Kunstwerk: Wenn graue Pfeiler farbenfroh leuchten

28. Januar 2020

Zeltingen-Rachtig/Morbach. Ein Licht für den Weltfrieden: Der Hunsrücker Lichtkünstler R.O. Schabbach hat erneut den Hochmoselübergang in buntes Licht getaucht. Einige hundert Zuschauer bestaunten das Spektakel.

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Der Lichtkünstler R.O. Schabbach aus dem Hunsrück hat den Hochmoselübergang bei Zeltingen-Rachtig in buntes Licht getaucht. Seine Botschaft: Frieden und Liebe.

Die Temperaturen sind knapp über null Grad, in der Dämmerung zieht Nebel auf: Winterstimmung am Pfeiler der Hochmoselbrücke bei Zeltingen-Rachtig. Das lange Warten lohnt sich schließlich, denn als es dunkel ist, taucht der Hunsrücker Lichtkünstler die Pfeiler 3 und 4 der 160 Meter hohen Brücke über das Moseltal in buntes, heiteres – und irgendwie auch die Seele wärmendes – Licht.

Damit erreichen der Morbacher Lichtkünstler R.O. Schabbach und seine Frau Sherry Tyler auch ihr Ziel – denn die aufwändige Lichtinstallation soll nicht nur das höchste Brückenbauwerk in der Region in Szene setzen, sondern auch für den Frieden werben. Schließlich setzt sich das Künstlerehepaar, das vom Rhein und den USA vor vielen Jahren nach Morbach-Hundheim gezogen ist, mit seiner Organisation „Love and Light for World Peace“ für den Weltfrieden ein. Schirmherr der Aktion am Wochenende, die am 14. und 15. Februar wiederholt wird, ist Landrat Gregor Eibes. Die Licht-Installation, die sich über 160 Meter Höhe, 250 Meter Breite und 30 Meter Tiefe an den beiden am Fluss gelegenen Rücke erstrecke, habe „Weltrekordformat“, ist sich der 55-jährige Künstler sicher.
Seine Intention: Einen Lichtbogen über die Mosel spannen – von der Eifel zum Hunsrück. Viele Schaulustige kamen trotz widriger Witterung ans Moselufer, um von der eigens dafür gesperrten L 189 das Spektakel zu betrachten. Der gebürtige Düsseldorfer hatte die Brücke, die vergangenen November für den Verkehr freigegeben worden war, bereits 2017 und 2018 mit Lichtkunst „bespielt“.

Das aktuelle Projekt sei aber größer, versichert er. Das Lichtspektakel ermöglichten 25 Projektionsgeräten, die er selbst entwickelt hat. Sein langfristiges Ziel sei es, eines Tages die ganze Brücke mit ihren zehn Pfeilern zu inszenieren.

Schabbach hat nach eigenen Angaben mit seinen Lichtkunstprojekten bereits fünf Einträge ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft: Darunter mit seinem „Lichtdorf“ im Wohnort Morbach-Hundheim, in dem er 115 Gebäude zum Leuchten brachte. Und in Bad Bertrich (Kreis Cochem-Zell) strahlte er Hausfassaden über 1,52 Kilometer an.

Landrat Gregor Eibes, Schirmherr der Veranstaltung, ist von der Lichtinstallation beeindruckt und sieht auch Potenzial für die Zukunft, wie er dem TV gegenüber erläutert. „Ich persönlich bin davon überzeugt, dass von einer Lichtkunstinstallation am Hochmoselübergang eine besondere Anziehungskraft ausgehen würde und sie somit einen weiteren Beitrag zur Inwertsetzung des Brückenbauwerks leisten würde. Lichtkunstinstallationen – das beweisen zahlreiche Veranstaltungen auch in unserer Region – ziehen Menschen an. Insofern hat eine Lichtskulptur am Hochmoselübergang das Potenzial für ein weiteres touristisches Highlight in der Moselregion,“ sagt Eibes, dem es nicht schwer fiel, die Veranstaltung als Schirmherr zu unterstützen. Schabbach habe ihn angefragt und es ihm mit seinem Enthusiasmus einfach gemacht. „Da war es leicht, ja zu sagen und Schabbach ideell zu unterstützen. Mir gefällt seine Lichtkunst und die Idee, den Hochmoselübergang künstlerisch in Szene zu setzen. Seine Installationen der vergangenen Jahre haben ja schon gezeigt, welche beeindruckende Wirkung Licht entfalten kann.“ In der Vergangenheit gab es schon Anläufe, die Bücke dauerhaft mit Licht zu inszenieren. Ob das komplett vom Tisch sei? Eibes: „Die von R. O. Schabbach verfolgte Idee einer dauernden Lichtkunstinstallation ist noch nicht verworfen. Grund hierfür ist unter anderem, dass der technische Fortschritt in der Lichttechnik neue und vor allem günstigere Möglichkeiten schafft, ein Bauwerk in dieser Dimension in Lichtkunst zu hüllen. Vielleicht überzeugen über kurz oder lang temporäre Installationen wie diese die Verantwortlichen Stellen in Bund und Land, der Idee näher zu treten und das Vorhaben finanziell zu unterstützen.“

Quelle: 27. Januar 2020, Trierischer Volksfreund, Hans-Peter Linz
Foto: Hans-Peter Linz

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