Wenn ein älterer Mensch im Krankenhaus ist, die Entlassung bevorsteht, aber keiner zu Hause ist, der die Heizung anmacht, den Kühlschrank füllt, sich um die Medikamente kümmert, dann springen die Ehrenamtlichen und Mitarbeiter des „Geheischnis“ ein. Seit 2020 gibt es die Initiative, die bei der Einheitsgemeinde Morbach angegliedert ist. Birgit Wilbert ist als Gemeindeschwester plus mit dabei und Julia Kimmling als Seniorenberaterin.

Unterstützt werden sie von Ehrenamtlichen, die Fahrten oder andere Dienste übernehmen. Julia Kimmling berichtet: „Die Menschen, die bei uns anrufen, sagen oft: ,Ich kann nicht mehr. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll.’ Wir fahren dann hin, schauen uns das Wohnumfeld an, hören zu und suchen nach Lösungen.“

Das können Hilfsmittel oder kleine Umbauten sein, die von den Krankenkassen bezahlt werden, oder es können Anstöße sein, um wieder mehr ins Leben zurückzukommen. Birgit Wilbert sagt: „Der Kontakt zu Nachbarn oder Freunden ist oft eingeschlafen. Da fragen wir, warum sie nicht mal bei der Freundin anrufen, um sich zu einem Kaffee zu verabreden. Die Antwort ist dann oft: ,Die ruft ja auch nicht an.’ Wir versuchen dann zu motivieren, es zu probieren oder sich einfach auf die Bank vors Haus zu setzen, um mit den Leuten, die vorbeigehen, ins Gespräch zu kommen.“

Bisher haben sie 330 Klienten weitgeholfen. Ihr persönliches Netzwerk, weil sie aus Morbach sind, hat ihnen dabei gute Dienste erwiesen. Als es etwa um die Einrichtung einer Wohnung für eine 87-jährige ging, die nicht im Pflegeheim belieben konnte und aus verschiedenen Gründen nicht zu ihrer Familie.

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