Die Gemeinde Morbach pflegt enge Partnerschaften mit Geraberg (Thüringen) und Pont-sur-Yonne (Burgund/Frankreich).
Die erste Partnerstadt war Pont-sur-Yonne, im nördlichen Burgund. Pont-sur-Yonne ist ein malerisches Städtchen mit ca. 3.500 Einwohnern an der Straße von Sens nach Paris. Ca. 90 Kilometer von der Seine-Metropole entfernt gibt es auch in Pont-sur-Yonne viele „Pendler“, die an den Wochenenden aus Paris hierher kommen, um sich zu erholen. Nicht nur die über 800-Jahre alte Kathedrale „Notre Dame“ gibt diesem Ort einen malerischen Charme. Berühmt und beliebt ist der sonntägliche Markt, der alles bietet, was das Herz begehrt. Rege Vereinstätigkeit, eine gute Infrastruktur, zahlreiche mittelständige Betriebe und eine positive Entwicklung insgesamt geben dem Ort eine gute Zukunft.
Die Gemeinde Geraberg liegt am Nordhang des Thüringer Waldes am Flusslauf der „Zahmen Gera“ und ist mit ihren ca. 2.300 Einwohnern ein Ort der Landgemeinde Geratal (ca. 8.790 Einwohner), der außerdem die Orte Frankenhain, Geschwenda, Gossel, Martinroda und Liebenstein angehören. Die gute Anbindung an die A71 wirkt sich strukturfördernd für Tourismus und Gewerbe aus. Geraberg wurde erstmals 1246 urkundlich erwähnt. Einen wesentlichen Teil der Geraberger Geschichte macht der Bergbau aus. Vom 14. bis 17. Jahrhundert wurde vorwiegend Eisenerz und ab dem 17. Jahrhundert Braunstein abgebaut. Die „Braunsteinmühle“ ist als technisches Denkmal ein Zeuge alter Bergmannstradition. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich vor allem die Thermometer- und Porzellanindustrie. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gehören das Schloss Elgersburg, das über dem gleichnamigen Ort stolz auf einem Porphyrfelsen thront, die Geraberger Bartholomäuskirche, ein Barockbau von 1750 und das Thermometermuseum.
Wie schnell die Zeit verfliegt. Schon über 40 Jahre sind vergangen, seit Maurice Brisson aus Pont-sur-Yonne und Arnold Schmitt und Karl Weber aus Morbach am 21.9.1969 auf Initiative von Karl Denkel ein Freundschaftsprotokoll unterzeichneten. Der gemeinsame Wille war, „fortdauernde freundschaftliche Beziehungen zwischen den beiden Gemeinden und ihren Bürgern anzuknüpfen“. Schon Anfang der siebziger Jahre haben gegenseitige Besuche zwischen Familien und den Partnerschaftskomitees die Partnerschaft mit Leben gefüllt.
Die Morbacher Feuerwehr gründete 1970 die erste Vereinspartnerschaft mit den Wehrkollegen aus Pont-sur-Yonne, eine Verbindung, die heute noch Vorbildfunktion hat. 1971 fand der erste Schüleraustausch zwischen Schülern der Realschule Morbach und dem CES statt. Vier Jahre später wurde eine offizielle Schulpartnerschaft gegründet. Weitere Vereinspartnerschaften folgten.
Die Grundschule Blandine Merten in Morscheid und die Grundschule Paul Bert in Pont-sur-Yonne gründeten die erste Schulpartnerschaft zweier Grundschulen in Rheinland-Pfalz und Burgund. Sie besteht mittlerweile seit 20 Jahren. Neben den Schulen waren es zunächst die Fußballer, die ihre Partnerschaftsbegegnungen auch intensiver auf die jugendlichen Adressaten abstellten. Aktive Freundschaftsbeziehungen haben sich entwickelt, die bis heute andauern.
Die Vielfalt der Aktivitäten weitete sich immer mehr aus: Intensive Kontakte der Schulen, regelmäßige Besuche der einzelnen Vereine, Wohltätigkeitsveranstaltungen für die MALI-HILFE ( die Idee zur Hilfe in Mali entstand 1985 bei einem Familientreffen in Dahn), Bierfeste, Familienfreizeiten der Komitees, Internationale Kinderfreizeiten und vor allem auch die neue Partnerschaft mit Geraberg, die 1990 geschlossen wurde, runden in den 90er Jahren diese lebendige Partnerschaft ab.
Verstärkt wurden nun ab 1992 auch gemeinsame Veranstaltungen in der bestehenden Dreier-Partnerschaft Geraberg / Morbach und Pont-sur-Yonne durchgeführt.
Die Idee einer Internationalen Kinderfreizeit hatte Komiteepräsident Peter Brucker erstmals 1993 umgesetzt. Kinder aus Geraberg, Morbach und Pont-sur-Yonne trafen sich neun Mal unter dem Leitgedanken „Gemeinsam Europa entdecken“.
1996 wurde der Gemeinde Morbach durch das Europäische Parlament in Straßburg das Europadiplom für eine vorbildliche Partnerschaftsarbeit überreicht.
Den Komiteevorsitz hatten bisher in Geraberg Claudia Tomasch und Roland Frank, momentan wird die Verantwortung von Marion Tröster wahrgenommen.
In Pont-sur-Yonne fungierten Thérese Strass, Jaques Leguet und momentan Betrand de Bruyne als Komiteepräsidenten.
Karl Denkel leitete bis 1989 das Morbacher Komitee, ehe Peter Brucker den Vorsitz als Komiteepräsident übernahm. Nach 21 Jahren gab Peter den Komiteesitz zum 1. Januar 2011 ab an Serge Antony.
Feste und Jubiläen und Begegnungen in allen drei Partnerstädten, Familientreffen der Komitees in Burgund, Rheinland-Pfalz und Thüringen festigten die Freundschaft und das Verantwortungsbewusstsein der Verantwortlichen und trugen zu zahlreichen privaten Verbindungen bei.
In der Zwischenzeit gibt es auch regelmäßige Kontakte der Boule-Clubs aus Pont und Morbach und gegenseitige Besuche anlässlich der Karnevalstage in Morbach und Pont.
Kontakte wurden auch zwischen den Wanderern des Hunsrückvereins aus Morbach und Pont-sur-Yonne geknüpft. Diese Verbindungen sind erfreulicherweise beständig und jährlich mit interessanten Programmen gefüllt
Jugendliche aus Morbach und Pont-sur-Yonne trafen sich im Rahmen der Jugendforen des Partnerschaftsverbandes Rheinland-Pfalz/Burgund in Trier und Morbach. Als wichtiges Ergebnis wurde auch hier die Anbahnung und Gründung von Jugendvertretungen insgesamt in den Vordergrund gestellt.
Treffen von verantwortlichen Jugendlichen fanden schon in den einzelnen Partnerstädten statt. Leider gibt es, vor allem bedingt durch wechselnde Verantwortliche, immer wieder Hindernisse zu überwinden.
Die Gründung einer Jugendvertretung im Bereich der Partnerschaftsarbeit ist eine sehr wünschenswerte Sache und wird immer wieder versucht umzusetzen.
Vielleicht klappt es in der näheren Zukunft.
Beim 40-jährigen Jubiläum war auch eine Abordnung des Jugendparlamentes aus Morbach anwesend, um eventuell die Weichen für eine zukünftige Arbeit zu stellen.
Der inzwischen geschaffene Alltag mit seinen das ganze Jahr über angebotenen Austauschmaßnahmen stellt jedoch neue Herausforderungen und macht immer mehr Engagement einzelner notwendig.
Die Partnerschaft lebt von den Begegnungen zwischen den Menschen unserer Partnerstädte. Sie lebt vom Geben und Nehmen. Die Beziehungen dürfen nicht zu einer Einbahnstraße werden.
Eine mögliche Erweiterung der Aktivitäten insbesondere im Jugendbereich oder eventuell auch bei den Senioren bietet sich unbedingt im musikalischen und künstlerischen Bereich oder auf der Ebene des Internets an.
Fahren wir fort, für den Frieden auf der Welt und die Annäherung unserer beiden Länder und der östlichen Staaten zu arbeiten – und beizutragen, die Menschen in Mali gemeinsam zu unterstützen und damit deren Situation zu verbessern.
Komiteepräsident
Serge Antony
Kapellenweg 9
54497 Morbach
Tel.: +49 (0) 6533/5109
Suchen Sie Verfügbare Hotels, Pensionen & Ferienwohnungen für Ihren Lieblingstermin!