Bürger

Morbach freut sich über finanziellen Spielraum

31. Oktober 2019

Morbach. Bei der Beratung des Nachtragshaushalts 2019 im Haupt- und Finanzausschuss haben die Mitglieder bereits einen Blick in die Zukunft gewagt.

Der Herbst ist die Zeit, in der Gemeinden ihre Nachtragshaushalte aufstellen. Oft ist es dann anderes gekommen, als man es sich Anfang des Jahres vorgestellt hat. So auch in der Einheitsgemeinde Morbach. Dort hat sich jetzt der Haupt- und Finanzausschuss mit den Ergebnissen des Jahres beschäftigt. Doch auch wenn einige Kosten gestiegen und verschiedene Einnahmen etwas geringer ausgefallen sind als Anfang des Jahres gedacht, weist der Haushalt mit 1,9 Millionen Euro statt der geplanten 2,1 Millionen Euro immer noch eine „respektable freie Finanzspitze“ aus, wie Bürgermeister Andreas Hackethal diese Zahl einordnet. „Da möchte ich sehen, wer im Umkreis das sonst fertigbringt“, bewertet Jürgen Jakobs von der CDU diese Zahl, die als Indikator für die Leistungsfähigkeit einer Kommune gilt.

An die Aufstellung des Haushalts sei man Anfang des Jahres wegen der zu erwartenden rückläufigen Konjunktur restriktiv und mit Vorsicht gegangen, sagt Hackethal. Veränderungen im Nachtragshaushalt seien aus mehreren Gründen notwendig geworden. So habe man mit den Erschließungsarbeiten in den Neubaugebieten Morbach, Merscheid und Bischofsdhron später als erwartet beginnen können, nennt er ein Beispiel. Der Morbacher Kämmerer Günther Alt erklärt, dass die Einnahmen aus der Gewerbesteuer um 700.000 Euro niedriger seien als angenommen. Niedrigere Anteile an der Einkommenssteuer würden durch Mehreinnahmen aus der Umsatzsteuer aufgefangen. Die Vergnügungssteuereinnahmen mit 125.000 Euro würden nicht erreicht. Hier sei ein Rückgang um 35.000 Euro festzustellen. Dafür falle die Hundesteuer stärker ins Gewicht: bei gleichgebliebenen Steuersätzen seien die Einnahmen von 48.000 Euro im Jahr 2011 auf jetzt 69.000 Euro gestiegen.

Hinzu kommen höhere Kosten bei einzelnen Projekten. Der Umbau des Feuerwehrhauses in Haag sei wegen höherer Angebote als kalkuliert 61.000 Euro um 13,4 Prozent teurer geworden als gedacht, erläutert Bauamtsleiter Matthias Schabbach.

Bei den positiven Zahlen haben die Ausschussmitglieder bereits in die Zukunft geschaut. „Wie stellen wir uns auf, damit sich Gewerbe ansiedelt und wir den Standort ausbauen. Wo gehen wir hin die nächsten zehn, 15 Jahre“, sagt Achim Zender von den Freien Wählern. Zudem kritisiert er den fehlenden Anschluss Morbachs ans überregionale Gasnetz, das auf der einen Seite am Flughafen Hahn und auf der anderen Seite in Thalfang ende.

Mit dem Gewerbegebiet Hinterkreuz in Gonzerath unweit des Anschlusses an die B 50 neu sei man weiter als alle anderen Kommunen im Kreis mit den Planungen, sagte Hackethal. Dazu habe man den Brückenschlag zur Bevölkerung gefunden. Mit zehn Hektar sei das neue Gewerbegebiet zu klein, sagte Jürgen Jakobs. Und: Das könne erst der Anfang sein.

Quelle: 31. Oktober 2019, Trierischer Volksfreund, Christoph Strouvelle
Foto: fcafotodigital

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