Bürger

Morbach investiert in seine Versorgung

30. September 2020

Morbach. Der Gemeinderat möchte ein Ärztehaus realisieren, um die Einheitsgemeinde für Mediziner interssant zu machen. Doch sind die Pläne dafür erst am Anfang.

Nur wenig ist bisher darüber in der Einheitsgemeinde Morbach bekannt. Und trotzdem ist es in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Morbach das dominante Thema gewesen: ein Ärztehaus in Morbach, das laut Bürgermeister Andreas Hackethal ein Thema ist, „das uns am Herzen liegt“ und die ärztliche Versorgung im Raum Morbach sicherstellen soll.

Doch der Reihe nach. Der Gemeinderat Morbach hat in seiner jüngsten Sitzung über die erarbeiteten Prioritätenlisten für mögliche Investitionen und notwendige Unterhaltungsmaßnahmen für 2021 beraten. Dieses Hilfsmittel hatte der Rat vor einigen Jahren eingeführt, damit die Mitglieder eine Übersicht über die noch nicht abgeschlossenen und die anstehenden Projekte für das kommende Haushaltsjahr erhalten. Was davon umgesetzt wird, wird vom Rat letztlich bei den Haushaltsberatungen beschlossen. 40 Projekte stehen auf der investiven Prioritätenliste. Je nach verfügbarem Geld für das kommende Haushaltsjahr können nach den bisherigen Erfahrungen davon zwischen acht und zwölf Projekte umgesetzt werden, sagt Hackethal. Ähnlich sieht es bei der Prioritätenliste für den Unterhalt von gemeindlichen Einrichtungen aus. Beide Listen hat der Rat ohne Änderungswünsche einstimmig beschlossen. Auf beiden Listen hat die Verwaltung jetzt als Punkt eins „Morbach – Ärztehaus“ gesetzt. Offensichtlich hat die Gemeinde an der Frage gearbeitet, wie ein Ärztehaus in Morbach geschaffen werden kann. „Wir konnten drei Praxen gewinnen, die grundsätzlich eine betriebliche Arbeitsgemeinschaft bilden wollen“, sagt er. Entsprechende Absichtserklärungen, die allerdings rechtlich keine Bindung haben, seien unterzeichnet worden. Um welche Praxen es sich handelt, will der Bürgermeister auch bei Nachfrage nicht mitteilen, weil Stillschweigen vereinbart worden sei.

Klar ist: Die Gemeinde wird für die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung in Morbach Geld in die Hand nehmen. Sei es, dass die Kommune Räume erwirbt und Ärzten zur Verfügung stellt oder dafür Immobilien anmietet. Daher steht das Projekt Ärztehaus auf beiden Prioritätenlisten, erklärt Hackethal. Ein Ort, wo ein Ärztehaus vorstellbar sei, nennt Hackethal nicht, genauso wenig einen Zeitpunkt, zu dem dieses Vorhaben realisiert werden kann. „Heute geht die Gemeinde auf Mediziner zu, um die medizinische Grundversorgung sicherzustellen“, erläutert Hackethal. Um Ärzte zu gewinnen, müssten Rahmenbedingungen geschaffen werden. „Wir sind auf einem guten Weg, aber der ist steinig“, beschreibt Hackethal die Anforderungen an das Projekt und erläutert in der weiteren Diskussion die derzeitige Situation: „Wir sind noch mit einer großen Ärzteschaft gesegnet, aber wie sieht es in zwei, fünf oder zehn Jahren aus“, fragt er mit Blick auf die Altersstruktur der ansässigen Mediziner. Weichen müssten gestellt werden, um Rahmenbedin-gungen zu schaffen, die junge Mediziner nach Morbach einladen.

Die Fraktionssprecher begrüßen die vom Bürgermeister erläuterten Pläne. „Keine einfache Frage: Wie bekommt man Ärzte hierher?“ sagt Achim Zender von der Freien Wählergemeinschaft Morbach (FWM). Bei den Plänen könne der Wandel bei den Ärzten berücksichtigt werden, beispielsweise dass es immer mehr Ärztinnen gibt, bei denen die Familie eine große Rolle spielt. „Wir sind die ersten, die ein solches Projekt nach vorne bringen“, sagt er. „Eine gute Sache“, sagt Manuel Blatt von der CDU. Allerdings dürfe das Engagement nicht um jeden Preis betrieben werden. Die Finanzen müssten dabei im Griff behalten werden. „Wir sind bereit, ein Nest zu bauen, sind aber noch nicht so weit, dass wir das Nest zur Verfügung stellen“, sagt Frank Klein von der FDP zu dem beabsichtigten Ärztehaus, das er als wesentlichen Baustein zur Erweiterung der Infrastruktur sieht.

Weitere Punkte auf der Prioritätenliste

Weitere Punkte, die auf der Prioritätenliste vorne stehen und möglicherweise im kommenden Jahr 2021 umgesetzt werden, sind unter anderem Planungen und Teilausführungen des Morbacher Radwegekonzepts, Erschließungen des Gewerbegebiets Hinter Kreuz in Gonzerath, Planungen zum Umbau des Morbacher Freibads, die Weiterentwicklung des umliegenden Geländes, Sanierungen von Gebäuden sowie Planungen zur Erschließung von Baugebieten.

Quelle: 30. September 2020, Trierischer Volksfreund, Christoph Strouvelle
Foto: SARINYAPINNGAM

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