Bürger

Morscheid-Riedenburg macht den Check

12. Oktober 2018

Neues Programm soll kleinen Orten helfen, dem demografischen Wandel zu trotzen.

Die Dorferneuerungskonzepte vieler Gemeinden in Rheinland-Pfalz sind im Schnitt mittlerweile 20 Jahre und älter. Vieles hat sich seitdem getan. Die Überalterung der Bevölkerung, wachsender Gebäudeleerstand und die Schließung von Nahversorgungs- und Infrastruktureinrichtungen sind nur einige Beispiele für die Herausforderungen in vielen Gemeinden die sich aus dem demographischen Wandel, der Überalterung der Gesellschaft, ergeben. Deshalb sollen die alten Konzepte aktualisiert werden.

Dafür wurde das Projekt „Zukunfts-Check-Dorf“ geschaffen, an dem neben weiteren Gemeinden nun auch die Morbacher Gemeinde Morscheid-Riedenburg teilnimmt. Das hatte der Ortsbeirat beschlossen.

Dieses Projekt soll den Gemeinden die Chance geben, anhand aktueller Erkenntnisse in sozialen, infrastrukturellen, wirtschaftlichen und baulichen Belangen eine zukunftsfähige Strategie zu entwickeln.

Durch eine breite Bürgerbeteiligung soll ein Bewusstsein für das eigene Dorf geschaffen werden, um so Chancen und Herausforderungen zu erkennen. Darüber hinaus wird ein schneller Überblick über die Situation und Realisierungsmöglichkeiten zur Innenentwicklung gegeben und Folgerungen für den Einsatz der Dorferneuerung für gemeindliche Aufgaben werden deutlich.

„Zukunfts-Check-Dorf“ basiert auf vier Elementen und dauert im Regelfall bis zum Abschlussbericht zirka ein Jahr. Bürger sollen an Arbeitskreisen teilnehmen oder befragt werden, standardisierte Erfassungsbögen sollen den Bestand im Dorf aufnehmen, eine Potenzial-/Bedarfsanalyse wird erstellt und anschließend ein Maßnahmenkatalog mit Prioritätenliste und Maßnahmenplan als Bestandteil eines Abschlussberichtes erstellt.

Das Ergebnis des „Zukunfts-Check-Dorf“ ist daher ein Abschlussbericht mit Maßnahmen und Handlungsempfehlungen. Dieser kann als Dorferneuerungskonzept anerkannt werden und so als Grundlage für die Einwerbung weiterer Fördergelder im Bereich der kommunalen und privaten Dorferneuerung dienen. Die Fördervoraussetzung für kommunale und private Dorferneuerungs-Vorhaben ist nämlich ein aktuelles Dorferneuerungskonzept.

Weitere Fördermöglichkeiten gibt es für die Dorfmoderation, die aber nur einen Teil eines Dorferneuerungskonzeptes ausmacht.

Ein klassisches Dorferneuerungskonzept kostet in der Regel, so die Morbacher Verwaltung, ohne Förderung zwischen 15 000 und 25 000 Euro. Förderungen aus Mainz erfolgen allerdings im Schnitt nur für ein bis zwei Gemeinden pro Jahr und Landkreis. Man würde also über die klassische Förderung der Dorferneuerung nach aktuellem Stand für rund 130 potentiell in Frage kommende Gemeinden im Landkreis Bernkastel-Wittlich mehrere Jahrzehnte benötigen, bis alle Ihre Konzepte fortgeschrieben haben.

Der kostengünstigere „ZukunftsCheck Dorf“ stellt daher eine Alternative dar. Die Durchführung des „Zukunfts-Check-Dorf“ und der Abschlussbericht können nämlich vom Dorferneuerungsbeauftragten der Kreisverwaltung als Fortschreibung eines veralteten Dorferneuerungskonzeptes anerkannt werden.

Damit wäre das Konzept wieder aktuell und die Kosten wesentlich günstiger, denn der Zukunftscheck, der von einem Beratungsbüro durchgeführt wird, kostet im Schnitt 3400 Euro.

Quelle: 12. Oktober 2018, Trierischer Volksfreund, Redaktion
Foto: Lothar Franz

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