Bürger

Projekt Seniorenbus in Bernkastel-Kues und Morbach: Er läuft und läuft und läuft ...

12. September 2019

Bernkastel-Kues/Morbach. Vor zwei Jahren startete das Kooperations-Angebot von Morbach und Bernkastel-Kues. Und was gut ist, spricht sich herum – im August wurde die 1000. Fahrt angemeldet. Die Busse sind in der Regel voll besetzt.

Dass aus Theorie nicht nur Praxis, sondern auch erfolgreiche Praxis werden kann, beweist das Projekt „Seniorenbus“, das sich auf den Tag (11. September) seit zwei Jahren in der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues und in der Einheitsgemeinde Morbach angeboten wird. Er verbindet die kleineren Orte jeweils mit den Zentralorten Morbach oder Bernkastel-Kues.

Wie Beatrice Adler vom Deutschen Roten Kreuz in Wittlich mitteilt, sind die Bustouren in der Regel voll besetzt, manchmal müsse sogar eine Extra-Tour gefahren werden. Adler: „Im ersten Jahr haben wir 400 Fahrten verzeichnet, jetzt sind wir im September schon bei 600 Fahrten allein für dieses Jahr. Das Angebot wird immer besser wahrgenommen. Die Fahrgäste nutzen die Möglichkeit, mobil und flexibel zu bleiben, ohne auf die Zeit der Kinder, Nachbarn oder Freunde angewiesen zu sein. Sie buchen den Bus für die Fahrt zum Arzt, zum Einkaufen oder auch für den gemeinsamen Café-Besuch mit der Freundin aus dem Nachbarort.“

Pro Fahrtag von Montag bis Donnerstag fahren zwei Touren rund um Bernkastel-Kues und Morbach. Wer mitfahren will, muss sich vorher telefonisch anmelden und wird auf Wunsch vor der Haustür oder an der nächsten Bushaltestelle abgeholt.

„Wir unterhalten die Service-Hotline und die Organisation kostenfrei. Die Kosten für Bus und Fahrer werden den beiden Kommunen in Rechnung gestellt,“ erklärt Adler. Das Angebot ist für die Bürger nämlich kostenfrei, für Spenden ist in dem Bus aber auch eine Spendenbox angebracht. „Es wird auch rege gespendet. Manch einer gibt im Monat bis zu 20 Euro,“ sagt Adler.

Meistens führen die Fahrten zu Ärzten, zum Physiotherapeuten oder ins Lebensmittelgeschäft. Der Bus hat acht Passagierplätze sowie eine Rollstuhlrampe und sei in der Regel voll besetzt, erklärt Adler. Vor mehr als zwei Jahren hatten Studierende der Universität Trier die Mobilität im ländlichen Raum am Beispiel von Morbach untersucht (der TV berichtete mehrfach). Sie empfahlen damals unter anderem die Einführung eines Kleinbusses speziell für ältere Bürger, die selbst nicht mehr mit dem Auto fahren können. Das Thema wurde in mehreren Bürgerworkshops besprochen.

Daraufhin haben die Bürgermeister der Einheitsgemeinde Morbach und der benachbarten Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues das Projekt Bürgerbus gestartet, das beide Kommunen aus ihrem Haushalt mit insgesamt 20000 Euro pro Jahr finanzieren, weitere 5000 Euro Spenden kommen hinzu.
Wie Adler erklärt, haben sich die Fahrpläne und Routen inzwischen gut eingespielt. Neben dem Transport dienten die Fahrten auch ein wenig der Geselligkeit und dem Austausch unter Senioren. In Zukunft könne man über eine Ausweitung des Angebots durchaus nachdenken.

Der Seniorenbus

Vier Mal die Woche ist der Seniorenbus unterwegs, zweimal in der Einheitsgemeinde Morbach und zweimal in der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues. In Bernkastel-Kues wird jeder Ort in diesem Zeitraum einmal angefahren, in der kleineren Kommune Morbach ist das sogar zweimal möglich. Bis zum Vortag müssen die Passagiere ihren Fahrtwunsch angemeldet haben. Die Beförderungen sind kostenlos: Nutzen kann das Angebot jeder, der mindestens 65 Jahre alt ist oder eine Behinderung hat. Das Fahrzeug hat eine rollstuhlgeeignete Rampe.

Der Seniorenbus ist ein Kooperationsangebot der VG Bernkastel-Kues, der EG Morbach und des Kreisverbandes Bernkastel-Wittlich des DRK. Zwei Tage in der Woche ist der Bus in Morbach und Umgebung unterwegs, zwei Tage rund um Bernkastel-Kues. Die Passagiere werden vor der Haustür abgeholt und zum Zielort gefahren. Kostenlose Fahrten können unter Telefon 06571/697735 angemeldet werden.

Die genauen Routen sind dort zu finden: www.kv-bks-wil.drk.de/angebote/behindertenangebote/senioren-und-behindertenbus.html

Quelle: 11. September 2019, Trierischer Volksfreund, Hans-Peter Linz
Foto: Beatrice Adler

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