Morbach. Die Gemeinde Morbach gibt ein Konzept für ein Radwegenetz in Auftrag.
Die Morbacher wollen ihre Radverbindungen zwischen den Ortsbezirken verbessern. Dafür will die Gemeinde ein kommunales Radwegenetz erstellen lassen, beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Unter Berücksichtigung der bestehenden Infrastruktur sollen Radwege erschlossen werden. Dazu sollen die 19 Ortsbezirke miteinander verbunden werden. Auf zwei Rundwegen sollen touristische Highlights erreichbar sein und Anschlüsse geschaffen werden an die überregionalen Verbindungen wie den Hunsrück-Radweg oder den Hunsrück-Mosel Radweg.
Anlass für die Ausarbeitung des Konzepts ist die zunehmende Bedeutung sowohl im Alltagsverkehr als auch im Tourismus, der besonders in ländlichen Regionen ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor sei, heißt es in der Sitzungsvorlage. Hinzu sei die elektrisch betriebene Variante des Fahrrads gekommen – sogenannte E-Bikes oder Pedelecs – die mit älteren Menschen zusätzliche Nutzerkreise erschlossen habe. Topografische Nachteil, die der Hunsrück gegenüber anderen Regionen habe, würden dadurch mehr als ausgeglichen.
Neu bei diesem Konzept ist die Zielgruppenverteilung: Angestrebt wird für die Nutzung der Radwege ein Netz, das zu 60 Prozent aus einem „Alltagsradwegenetz“ besteht, also von Morbacher Bürgern genutzt werden soll, und zu 40 Prozent von Touristen. Die Kosten in Höhe von 28 203 Euro für das Konzept, das von einem Kölner unternehmen erstellt werden soll, sollen von den beiden Lokalen Aktionsgruppen Erbeskopf und Hunsrück zu 65 Prozent gefördert werden. Da die Pläne auch der Umsetzung der sogenannten „Lokalen Integrierten Ländlichen Entwicklungsstrategie“ dienen, ist auch eine Förderhöhe von 75 Prozent möglich. Bis wann wird das Konzept erarbeitet und vorgestellt, und ab wann kann mit der Umsetzung begonnen werden?
Hier hält sich der Morbacher Bürgermeister Andreas Hackethal bedeckt. Alle Zeitpläne seien mit Vorsicht zu sehen, sagt er. Kerstin Thommes, Morbacher Tourismuschefin, sagt, das Konzept könne im Frühjahr oder Sommer 2021 vorliegen.
Uwe Andretta von Bündnis 90/Die Grünen sagt, die Zeit dränge für ein solches Konzept, weil die Anzahl von E-Bikes steige. „Wir werden überrollt von Pedelecs“, sagt er. Andretta gibt als Manko zu bedenken, dass die Gemeinde von zwei Bundesstraßen zerschnitten sei, die viele Gefahrensituation hervorriefen. „Wir müssen das Augenmerk auf eine gefahrlose Überquerung legen.“
Quelle: 09. Juli 2020, Trierischer Volksfreund, Christoph Strouvelle
Foto: Stephan Zanders
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