Die L 159 in Hinzerath ist in einem schlechten Zustand. Ende August rücken die Bagger an. Dann wird der Landesbetrieb Mobilität die Straße erneuern und auf den aktuellen Stand bringen.
Rund 3,8 Millionen Euro und eine Bauzeit von rund zwei Jahren für die Erneuerung von 1,4 Kilometern Ortsdurchfahrt: Das sind die Eckdaten eines Straßenbauprojekts, das der Landesbetrieb Mobilität Trier in der jüngsten Sitzung des Morbacher Gemeinderats vorgestellt hat. In Hinzerath muss die Landesstraße 159 (Belginumstraße) dringend erneuert werden. Auch die Wasseranschlüsse, Straßenbeleuchtung und Gehsteige werden auf den aktuellen Stand gebracht. Davon wird auch der Ort profitieren.
Marc Kuhn vom LBM erläuterte das: „Wir hatten bereits im Februar 2009 eine erste Begehung in Hinzerath. Die Straßen und Gehwege waren in eine schlechten Zustand. Außerdem fahren Autos oft zu schnell durch die Ortschaft.“ Die Fahrbahnbreite werde bei sechs Metern bleiben, aber anders strukturiert, um den Verkehr zu beruhigen. „Wir haben zwei Fahrbahnversätze geplant. An so einer Stelle muss sich ein Fahrer mit dem entgegenkommenden Auto an der Engstelle verständigen. Die Ortslage wird auch barrierefrei ausgebaut. An Kurven werde die Fahrbahn eingeengt,“ so Kuhn. Am Friedhof werde zudem ein Buswendeplatz eingerichtet „Das wird dann so aussehen wie die neue Ortsdurchfahrt in Gonzerath“, erklärt der Experte. Wie eine Untersuchung ergeben habe, fahren rund 1500 Autos in 24 Stunden über die Straße davon 73 LKW, was einen Schwerlastanteil von fünf Prozent ausmache.
LBM-Mitarbeiter Winfried Schmitt erläuterte anschließend die Kosten. Von den 3,4 Millionen trage das Land 1,786 Millionen Euro. „Das ist schon ein beachtliches Volumen“, sagte Schmitt. Die Gemeinde sei mit 805000 Euro beteiligt und die Wasserwerke beteiligen sich mit 1,2 Millionen Euro.
Auf die Ausschreibung habe es nur ein Angebot von der Firma Juchem Aspaltbau aus Niederwörresbach gegeben. „Wenn der Rat zustimmt, dann lässt sich das in zwei Jahren umsetzen, der Bau könnte am 27. oder 28. August beginnen, wie die Firma bestätigt hat,“ sagte Schmitt. Da es nur ein Angebot gegeben habe, sei die Prüfung problematisch gewesen. „Wir stellen in letzter Zeit öfter fest, dass nur wenige Firmen so umfangreiche Arbeiten mit unterschiedlichen Gewerken angehen. Die aktuelle Marktsituation macht uns schwer zu schaffen,“ sagte Schmitt. Das Niedrigzinsniveau sorge für einen Bauboom und der Markt sei übersättigt. Deshalb hätten sich die Kosten auch bei Landesanteil um 30 Prozent und am Anteil der Wasserwerke um 22 Prozent gesteigert. Der Rat stimmte dem Beschluss zu. Voraussichtlich am 22. August soll eine Anwohnerinformation stattfinden. Dann werden auch die Anliegeranteile zur Sprache kommen, über die der Rat kontrovers diskutiert hatte. Die Verwaltungsvorlage von 45 Prozent Gemeindeanteil fand keine Mehrheit, die FWG- und SPD votierten für 50 Prozent, was zu einem Patt führte. Man einigte sich darauf, das Thema von der Kommunalaufsicht prüfen zulassen.
Quelle: 21. Juni 2018, Trierischer Volksfreund, Hans-Peter Linz
Foto: Hans-Peter Linz
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