Morbach. Die Räume für das Morbacher Geheischnis stehen fest, und auch die Mitarbeiterinnen der neugeschaffenen Beratungsstelle für Senioren wurden jetzt vorgestellt. Im September nimmt die Einrichtung ihre Arbeit offiziell auf.
Der Morbacher Bürgermeister Andreas Hackethal mit Julia Kimmling (vorne) und Birgit Wilbert, den beiden Mitarbeiterinnen des Morbacher Geheischnisses.
Ein Geheischnis ist ein Ort, an dem man sich wohl und geborgen fühlt. Kein Zufall also, dass die Gemeinde Morbach für ihr Beratungszentrum für Senioren gerade diesen Namen gewählt hat. Er soll den Wohlfühlcharakter deutlich machen, den man Unterstützung suchenden Senioren dabei zukommen lassen will. Das Geheischnis sei als zentrale Anlaufstelle ein wichtiger Baustein, um damit Senioren auf vorhandene Einrichtungen in der Gemeinde aufmerksam zu machen, sagt der Bürgermeister Andreas Hackethal. „Wir wollen Senioren und ihren Angehörigen eine Handreichung anbieten, um dieses Netzwerk zu nutzen und Hilfestellung zu bieten.“
Jetzt hat die Gemeinde die beiden Mitarbeiterinnen vorgestellt, die das Geheischnis mit Leben erfüllen und Senioren als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Die 58 Jahre alte gelernte Krankenschwester Birgit Wilbert wird dabei die Position der Gemeindeschwester plus ausfüllen. Unterstützt wird sie von der 34-jährigen Julia Kimmling, examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin und Absolventin eines Master-Studiengangs Pflege- und Gesundheitsmanagement. Der Wohlfühlcharakter der Einrichtung wird auch durch das Logo unterstrichen: eine Hand, in deren Teller ein rotes Herz prangt. „Die Hand steht für Hilfereichung, für Trost spenden“, sagen Wilbert und Kimmling. Das Herz stehe für die Herzlichkeit, mit der die beiden die Ratsuchenden empfangen und für das Herzblut, mit denen sie diese unterstützen wollen.
„Die Aufgabe der beiden ist rein präventiv“, macht der Morbacher Bürgermeister Andreas Hackethal den Unterschied zu Einrichtungen mit therapeutischen Aufgaben klar. Medikationen, der Wechsel von Verbänden und medizinische Beratungen sind nach wie vor den entsprechenden Fachleuten vorbehalten. „Wir wollen beratend tätig sein“, sagt Wilbert. Sprich: Bei Bedarf in Wohnungen schauen, ob diese seniorengerecht eingerichtet sind oder ob Stolperfallen zu beseitigen sind, die Wohnungen hell genug und ob Handgriffe oder andere Hilfsmittel erforderlich sind. Zudem wird das soziale Umfeld der Senioren geprüft. Es wird gefragt: Bestehen ausreichend Kontakte, oder sind beispielsweise Besuchsdienste von ehrenamtlichen Personen angebracht?
Doch vor der eigentlichen Eröffnung des Geheischnisses – so lautet auch der Name der behindertengerecht zugängigen Räume in der Birkenfelder Straße –, die für September vorgesehen ist, ist Öffentlichkeitsarbeit angesagt. Wilbert und Kimmling wollen sich bei allen relevanten Partnern wie Ärzten, Vereinen und Pflegediensten vorstellen, ihre Leistungen dort bekannt machen und die Partner in einem großen Netzwerk miteinander verknüpfen. Damit soll den Akteuren und Menschen die Einrichtung nahegebracht und Vertrauen geschaffen werden, sagt Hackethal.
Dazu können Senioren und deren Angehörige Gesprächstermine vereinbaren, deren Inhalte vertraulich behandelt werden – bei Bedarf auch zu Hause oder abends. „Wir wollen verlässlich da sein und die Senioren im Alltag begleiten“, sagt Kimmling. Dabei sei die Selbstbestimmtheit der Betroffenen ein wesentlicher Aspekt ihrer Arbeit. „Die Leute sollen selbst entscheiden, inwieweit sie Hilfe in Anspruch nehmen wollen“, sagt Kimmling.
Dieses Korsett, das dort aufgebaut wird, kann bei Bedarf auch von jüngeren Personen genutzt werden, die ebenfalls entsprechende Unterstützung suchen. Zu welchen Zeiten die Räume des Geheischnisses geöffnet sein werden, steht noch nicht fest, soll aber mit anderen Dienstleistungen wie den Fahrzeiten des Seniorenbusses gekoppelt werden. Dieses Detail zeige bereits jetzt die Vernetzung der zahlreichen Dienste, sagt Hackethal. „Viele Sachen, die wir in die Wege geleitet haben, greifen ineinander“, sagt er.
Für die Einrichtung des Geheischnisses, das vom Morbacher Gemeinderat beschlossen worden ist, sind im Haushalt der Gemeinde für 2020 100.000 Euro eingeplant. Darin beinhaltet ist auch das Mobiliar für die Räume. Der Anteil der Gemeindeschwester plus wird vom Land gefördert und liegt laut Hackethal zwischen 25.000 und 30.000 Euro.
Die Mitarbeiterinnen des Geheischnisses sind folgendermaßen zu erreichen: Birgit Wilbert: Telefon 06533/9582834 oder 0162/1045633, Julia Kimmling: Telefon 06533/9582835 oder 0162/1043619. Die gemeinsame Mailadresse lautet geheischnis@morbach.de. Die Räume des Geheischnisses liegen in der Birkenfelder Straße 30f in der zentralen Ortslage von Morbach.
Quelle: 17. Juli 2020, Trierischer Volksfreund, Christoph Strouvelle
Foto: Christoph Strouvelle
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